Gründerbrief

Gründerbrief

Unser Gründer erzählt, was hinter der Marke steckt und wie er Coffee Annan gegründet hat. Im Fokus steht die Bekämpfung von Kolonialismus und Ungleichheiten in der Kaffeeindustrie durch direkten Handel und die Röstung im Herkunftsland des Kaffees.

Liebe KaffeeliebhaberInnen

Um ehrlich zu sein, Kaffee und ich, das war keine Liebe auf den ersten Blick. Erst mit 30 Jahren begann ich ihn zu trinken (aber nicht zu genießen). Ich trank Kaffee nur, um während den Nachtschichten wach zu bleiben. Das änderte sich als ich nach Warschau zog und zum ersten Mal Specialty Coffees kennenlernte. Diese Kaffees zählen zu den besten Kaffees der Welt und zeichnen sich durch höchste Qualität aus. Die ausgeprägten Aromen, die Süße und das Mundgefühl haben mich umgehauen, als ich meinen ersten Colombian Geisha probierte. Dies war der Beginn einer Reise auf der ich verschiedene Kaffeesorten aus unterschiedlichen Teilen der Welt kennen lernte.

Schließlich träumte ich von einer eigenen Kaffeemarke, um das Beste aus den besten Kaffeesorten herauszuholen. Ich reiste nach Äthiopien, das Mutterland des Kaffees, und besuchte KaffeeproduzentInnen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Es war eine aufschlussreiche Erfahrung und es war großartig zu sehen, welche positiven Auswirkungen der direkte Handel auf das Leben der BäuerInnen und PflückerInnen haben kann. Durch die direkten Beziehungen kommt mehr Geld bei den BäuerInnen an und das ist, was wir alle wollen.

Aber was kommt nach dem Anbau? Praktisch alle Kaffees der Welt verlassen das Erzeugerland als Rohmaterial und werden in den Verbraucherländern geröstet. Der Wert des Kaffees steigt ungleichmäßig oder kurz gesagt: Geld wird dort verdient, wo wir Kaffee trinken und nicht dort, wo Kaffee produziert wird. Folglich sind 90 % der kaffeeproduzierenden Länder immer noch auf finanzielle Unterstützung angewiesen, obwohl Kaffee zu den meistgehandelten Agrarprodukten der Welt gehört.

Ich begann ich mich zu fragen: Braucht es wirklich noch eine weitere Mikrorösterei? Ich bezweifelte, dass dies eine messbare Wirkung haben würde. Aber ich war mir sicher, dass es eine weitere Kaffeemarke braucht, die sich auf die grundlegenden Probleme der Kaffeekette konzentriert: Kolonialismus und Ungleichheit.

Meiner Meinung nach sollte der Kaffee in den Herkunftsländern geröstet werden, da durch den Handel mit echten Produkten anstelle von Rohstoffen mehr Geld in den ärmsten Ländern wie Äthiopien bleibt. In einem weiteren Schritt würden entlang der gesamten Wertschöpfungskette neue Arbeitsplätze und sogar neue Industrien entstehen. Das ist unsere Theorie der Veränderung: extreme Armut bekämpfen, indem wir den Menschen Arbeit geben, die teils nicht einmal die Chance haben als BäuerInnen zu arbeiten.

Deshalb habe ich Coffee Annan gegründet. Ich wollte den VerbraucherInnen die Möglichkeit geben, ausgewählte Kaffeespezialitäten direkt von den ErzeugerInnen zu kaufen und damit den Entwicklungsländern helfen, sich endlich selbst mit ihren eigenen natürlichen Ressourcen zu versorgen.

Sei Teil der ”Roasted-at-Origin” Bewegung. Sei Annan.

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