Die Kivu-Region im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) ist eine der konfliktreichsten und ärmsten Regionen der Welt. Seit Jahren leiden die Menschen dort unter einem Krieg, der verschiedene bewaffnete Gruppen, die kongolesische Armee und die UN-Friedenstruppen betrifft. Die Gewalt hat zu Vertreibung, Menschenrechtsverletzungen und humanitären Krisen geführt. Laut dem Hilfswerk Caritas waren allein im Jahr 2022 mehr als 5 Millionen Menschen auf der Flucht.
Tatsächlich gibt es aber Hoffnung und Schönheit inmitten dieser schwierigen Situation. Die Kivu-Region grenzt an den Virunga-Nationalpark, den ältesten Afrikas, ein UNESCO-Welterbe. Der Park beherbergt eine einzigartige Artenvielfalt, darunter die bedrohten Berggorillas, die ausschließlich hier und in wenigen anderen Gebieten vorkommen. Der Park ist darüber hinaus eine wichtige Quelle für sauberes Wasser, Holz und Energie für die lokale Bevölkerung.
Eine weitere Ressource, die der Nationalpark und sein Umland bieten, ist Kaffee. Die hohen Lagen, das vulkanische Gestein und das feuchte Klima sind ideal für den Anbau von qualitativ hochwertigem Arabica-Kaffee. Die Kaffeeanbau in der Region hat eine lange Tradition, die bis in die Kolonialzeit zurückreicht. Doch aufgrund der schlechten Infrastruktur, des geringen technischen Know-hows und vor allem des fehlenden Marktzugangs aufgrund von Krieg und Krisen konnte die lokale Bevölkerung bisher nicht angemessen von diesem Potenzial profitieren.