Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit, doch woher kommt die aromatische, dunkle Bohne eigentlich und wie geht der Kaffeeanbau vonstatten?
Unser liebstes Heißgetränk wird aus den Früchten der Kaffeepflanze gewonnen. Bevor die schwarzbraunen, duftenden Bohnen ihren Weg zu uns finden, werden sie meist in fernen Ländern angebaut, geerntet und in vielen weiteren Schritten zu der Spezialität weiterverarbeitet, wie wir sie kennen.
Die meisten Kaffeeplantagen befinden sich in tropischen Regionen, in Südamerika, einigen Ländern Afrikas oder Asien entlang des Äquators. Diese Zone, in der Kaffee am besten gedeiht, wird auch als Kaffeegürtel bezeichnet.
Der Kaffeeanbau erfordert viel Aufwand und Sorgfalt. Bei Kaffeeplantagen ist vor allem ein fruchtbarer Boden sowie ein warmes und feuchtes Klima wichtig. Die regelmäßige Pflege der Kaffeepflanzen und ausreichend Bewässerung, Düngung und Schutz vor Krankheiten ist ausschlaggebend für deren Gedeihen.
Nach etwa drei bis fünf Jahren beginnen die Pflanzen schließlich zu blühen - daraus entstehen dann kleine rote Beeren mit jeweils zwei Samenkörnern im Inneren: das sind die begehrten Kaffeebohnen! Diese müssen nun sorgfältig geerntet werden, - oft per Hand - um ihre Qualität zu erhalten.
Anschließend durchlaufen sie etliche Verarbeitungsprozesse wie Trocknung, Sortierung und Röstung.
Bedingungen für den Kaffeeanbau
Der Kaffeestrauch gedeiht nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Nur wenige Regionen erfüllen diese und ermöglichen eine qualitativ hochwertige Kaffee-Ernte. So benötigt die Kaffeepflanze unter anderem ein warmes Klima, das aber nicht zu trocken sein darf. Kälte und Trockenheit mag sie überhaupt nicht.
Am besten gedeihen Kaffeesträucher in hohen Lagen rund um den Äquator. Dort herrscht ein warmes, moderates Klima und es gibt genügend Niederschlag. Zudem benötigen Kaffeepflanzen viele Nährstoffe und gedeihen nur auf fruchtbaren Böden.
Die meisten Kaffeepflanzen werden daher in den sogenannten Anbauländern entlang des Kaffeegürtels angebaut, zu denen unter anderem Brasilien, Äthiopien und Vietnam gehören. Doch auch innerhalb dieser Länder gibt es große Unterschiede in Bezug auf das Mikroklima und den Bodentyp - dies kann sich wiederum auf Geschmack und Qualität des Endprodukts auswirken. Es ist also eine Kunst für alle, die Kaffee anbauen, genau die richtige Mischung aus Kaffeesorte, Standort und Pflege zu finden, um am Ende einen perfekten Rohkaffee zu erhalten.
Wie wird Kaffee angebaut?
Der Anbau von Kaffee ist ein komplexer Prozess, der viel Wissen und Erfahrung erfordert. Es beginnt mit der Auswahl des richtigen Standorts, unter Berücksichtigung der Faktoren wie Höhe, Temperatur und Niederschlagsmenge. Sobald der geeignete Ort gefunden wurde, müssen die Kaffeepflanzen angepflanzt werden. Dabei gibt es verschiedene Kaffeearten zur Auswahl - einige sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge oder Krankheiten als andere. Die beiden bekanntesten und beliebtesten Kaffeearten sind Arabica und Robusta und sie machen zusammen rund 97 % des weltweiten Kaffeeanbaus aus.
Die Pflege der Pflanzen umfasst regelmäßiges Bewässern, Düngen und Beschneiden. Auch das Entfernen von Unkraut ist wichtig für das Wachstum gesunder Pflanzen. Wie bereits erwähnt, dauert es drei bis fünf Jahre, je nach Standort und Art, bis die ersten Früchte geerntet werden können. Diese müssen sorgfältig ausgewählt und verarbeitet werden. Am Ende steht dann der Rohkaffee bereit für den Export in alle Welt - doch bevor er seinen Weg zur VerbraucherIn findet, durchläuft er noch viele weitere Stationen wie Röstung und Verpackung. Insgesamt ist also jeder einzelne Schritt im Anbauprozess entscheidend für die Qualität des Endprodukts.
Warum biologischer Kaffeeanbau immer wichtiger wird
Neben der Qualität des Endprodukts, spielt auch die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle im Kaffeeanbau. Biologischer Anbau setzt auf natürliche Methoden und verzichtet auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln, was nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch gesündere Böden und somit besseren Kaffee hervorbringt. Zudem wird bei biologischem Anbau oft auf faire Arbeitsbedingungen geachtet - ein weiterer wichtiger Aspekt in einer Branche, die häufig von Ausbeutung geprägt ist. Das sollten wir uns beim Kaffeekauf immer bewusst machen. Durch den Kauf von biologisch angebautem sowie fair gehandeltem Kaffee können wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten - ohne dabei auf unseren geliebten morgendlichen Wachmacher verzichten zu müssen!
Wie erkenne ich fair gehandelten Kaffee?
Immer mehr Menschen versuchen ihren Lebensstil so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dazu gehört vor allem das bewusste Einkaufen von Verbrauchsgütern und Lebensmitteln. Gerade Kaffee gehört zu den Gütern, deren Herstellung in fernen Ländern viele Ressourcen verbraucht und lange Transportwege benötigt, und auch die Zubereitung verschlingt noch viel Energie. Da wir auf unseren heiß geliebten Kaffee nicht verzichten möchten, sollten wir versuchen, unseren Kaffeekonsum so nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Nachhaltig angebauten und fair gehandelten Kaffee erkennt man bei industriell hergestellten Sorten an den entsprechenden Gütesiegeln. Aber wer wirklich einen Unterschied machen möchte, kauft bei denjenigen, die sich vor Ort für den nachhaltigen Kaffeeanbau einsetzen.
Coffee Annan arbeitet eng mit den KaffeeproduzentInnen zusammen, und unterstützt die kleinen Kaffeeplantagen mit sozialen Projekten und vor allem mit angemessener Vergütung für ihre beschwerliche und ausgezeichnete Arbeit. Handelsketten werden so kurz wie möglich gehalten und die Kaffeeröstung findet in den Herstellungsländern statt, und nicht - wie es üblich ist - nach dem Import.
Kaffeeanbau und Klimawandel
Der Kaffeeanbau ist jedoch auch vom Klimawandel betroffen. Die steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster haben Auswirkungen auf die Anbaubedingungen und somit auf die Qualität des Kaffees. Es wird immer schwieriger, den optimalen Zeitpunkt für die Kaffee-Ernte und Verarbeitung zu bestimmen. Doch es gibt Hoffnung: Durch nachhaltige Anbaumethoden wie Agroforstwirtschaft oder Wassermanagement kann man die Plantagen den Klimaveränderungen gegenüber widerstandsfähiger machen. Auch hier spielt der Kauf von biologisch angebautem sowie fair gehandeltem Kaffee eine wichtige Rolle, da diese Art des Anbaus in der Regel nachhaltig betrieben wird. Es liegt also in unserer Hand, durch bewusste Kaufentscheidungen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Bereich des Kaffeekonsums und des Kaffeeanbaus zu leisten - sowohl für unsere Umwelt als auch für die Menschen, die das schwarze Gold produzieren.
Ist Kaffeeanbau auch in Deutschland möglich?
Hast du dich schon mal gefragt, ob man auch in Deutschland Kaffee anbauen kann? Die Antwort ist: Ja, aber nur bedingt. Aufgrund der Witterungsbedingungen hierzulande ist der kommerzielle Anbau von Kaffee nicht möglich, denn die empfindlichen Pflanzen überleben bei uns im Freien nicht. Die Pflanzen brauchen drei bis fünf Jahre, um überhaupt Früchte zu tragen, und können im Winter oder sogar schon in kühlen Sommernächten schnell eingehen und somit nicht mal eine Saison überstehen. Die Anzucht im Gewächshaus wäre möglich, aber nicht wirtschaftlich und alles andere als nachhaltig.
Als Zimmerpflanze können Kaffeesträucher (Coffea Arabica) jedoch sehr dekorativ sein. Zwar benötigt auch diese Aufzucht viel Pflege, aber mit etwas Geduld und dem richtigen Standort kannst du in den eigenen vier Wänden Kaffee anbauen und schließlich ein paar Bohnen ernten.
Vom Strauch bis in die Tasse - Ein kurzer Überblick
Die Produktion von Kaffee ist ein komplexer Prozess, der viele Schritte umfasst.
Hier ist ein kurzer Überblick über die Schritte, die von der Ernte bis zur Tasse durchlaufen werden; angefangen bei der Auswahl und Pflege der Kaffeesorte über das Pflücken und Sortieren der reifen Früchte bis hin zur Röstung und Verpackung des fertigen Produkts.
- Zunächst müssen die für die klimatischen Bedingungen des Standorts passenden Kaffeepflanzen gesetzt und großgezogen werden. Bevor die ersten Früchte erscheinen, vergehen drei bis vier Jahre. Nach rund neun bis zwölf Monaten, je nach Art und Bedingungen, können die reifen Kaffeekirschen geerntet werden.
- Die Kaffee-Ernte erfolgt meist per Hand. Anschließend werden die Früchte gewaschen und sortiert. Danach folgt das Trocknen, entweder an der Sonne oder in speziellen Trocknungsanlagen.
- Nach der Trocknung können die für uns interessanten Bohnen (die Kerne der Kirsche) entnommen werden. Eine Kirsche enthält zwei Bohnen, die aber noch wenig mit den aromatischen Kaffeebohnen gemein haben, die wir zu Hause in unsere Kaffeemühle füllen. Die Bohnen sind noch grün und werden als Rohkaffee bezeichnet. Erst durch die Röstung bekommen sie ihr charakteristisches Aussehen und Aroma.
- Dieser Rohkaffee wird überwiegend direkt in die Zielländer verschifft. Nur wenige HerstellerInnen lassen die Bohnen vor Ort rösten. Coffee Annan gehört zu den wenigen KaffeehändlerInnen, die die Röstung vor Ort in den Herstellungsländern belassen. Dieser wichtige Verarbeitungsprozess ist für die Menschen in diesen Ländern ein wichtiger Wirtschaftszweig. So bleibt möglichst viel von dem Erlös in den Produktionsländern und verhilft den Menschen vor Ort zu einem adäquaten Einkommen.
- Erst durch die Röstung entwickelt sich das typische Aroma des fertigen Kaffees. Insgesamt kann es also, vom Zeitpunkt der Aussaat bis zum fertigen Espresso oder Filterkaffee, mehrere Jahre dauern.
Fazit
Wir sind uns sicher alle einig: Kaffee ist ein ganz besonderes Produkt, sowohl im Geschmack als auch in der Herstellung. Es ist wichtig, uns bewusst zu machen, dass es sich bei Kaffee nicht mehr um ein selbstverständliches Alltagsgut, sondern immer mehr um Luxus handelt, den wir gebührend schätzen sollten. Unser Konsumverhalten allein entscheidet über die Nachhaltigkeit unseres liebsten Heißgetränks und die Auswirkungen des Kaffeekonsums weltweit auf unsere Umwelt.
Beim Kaffeeanbau wird also bereits der Grundstein für die Qualität und den Geschmack des Kaffees gelegt, und auch für die Nachhaltigkeit des Produkts. Denke doch bei der nächsten Tasse Kaffee mal an den langen Weg, den das schwarze Gold hinter sich hat, um dir den Tag zu versüßen. Bei Coffee Annan kannst du übrigens eine von mehreren eigens zusammengestellten Probepackungen bestellen, wenn du wissen möchtest, wie gut nachhaltig angebauter und fair gehandelter Kaffee schmeckt!