Kaffee rösten: Tipps für den perfekten Geschmack

Kaffee rösten: Tipps für den perfekten Geschmack

Wie wird der Kaffee eigentlich zu dem aromatischen Getränk, das wir kennen und lieben? Das liegt an der Röstung der Kaffeebohnen. Von professionellen Geräten bis hin zu improvisierten Methoden - es gibt viele Möglichkeiten, Kaffee zu rösten!

Wir wollen uns die wichtigsten Fakten zur Kaffeeröstung ansehen und einen Überblick über professionelle Röstmethoden geben. Außerdem zeigen wir dir, wie du mit einfachen Methoden wie Pfanne oder Backofen zuhause deinen eigenen Kaffee röstest. Und natürlich haben wir auch Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Kaffeerösten parat.

Binde dir die RösterInnenschürze um. Es geht los!

Warum wird Kaffee geröstet?

Hast du dich jemals gefragt, warum man Kaffee rösten muss, bevor er gemahlen und zubereitet wird? Dazu ein kurzer Exkurs zum Anbau und zur Weiterverarbeitung von Kaffee.

Kaffeebäume werden in tropischen Gegenden, rund um den Kaffeegürtel herum, angebaut und die Kaffeebohnen wachsen in den sogenannten „Kaffeekirschen“ heran. Wenn diese reif sind, werden sie von Hand oder maschinell geerntet. Anschließend werden die Kaffeekirschen meist direkt in der Sonne getrocknet, bis sich die Bohnen herausschälen lassen.

Doch die rohen, grünen Kaffeebohnen haben noch wenig mit den schwarz-braunen Bohnen gemein, die wir für unseren Espresso, Filterkaffee oder andere Kaffeespezialitäten so schätzen. Sie schmecken grasig und leicht nach Heu. Den charakteristischen Kaffeegeschmack, Aroma und Textur entwickeln sie erst durch das Röstverfahren.

Was passiert beim Kaffeerösten?

Beim Erhitzen der grünen Bohnen verändern sich die chemischen Eigenschaften der Bohnen. Die Hitze bricht die Zellstruktur auf und setzt Öle und Säuren frei, die für den Geschmack verantwortlich sind. Je nach Röstgrad können verschiedene Aromen wie schokoladig, nussig oder fruchtig entstehen.

Die Methode und das „Rezept“ der RöstmeisterIn sind neben der Kaffeesorte und dem Anbaugebiet, ausschlaggebend für den späteren Geschmack. Wir unterscheiden verschiedene Röstgrade - von hell bis dunkel - und jede beeinflusst den Geschmack des Kaffees. Einige lieben es hell, andere lieben es dunkel – letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks!

Es ist also erstaunlich zu sehen, was alles passiert, bis eine Tasse aromatischer Kaffee auf dem Tisch steht!

Die wichtigsten Fakten zur Kaffeeröstung

Als Kaffeefan solltest du unbedingt wissen, wie wichtig die Röstung für den Geschmack deines Lieblingsgetränks ist. Hier sind die wichtigsten Fakten zur Kaffeeröstung:

  • Jede Kaffeeart hat ihr eigenes spezifisches Aroma- und Geschmacksprofil, das durch die Art der Röstung betont oder abgeschwächt werden kann. Arabica-Bohnen haben zum Beispiel von Natur aus einen milderen Geschmack als Robusta-Bohnen, der Geschmack wird aber durch die Röstung nochmals beeinflusst.
  • Eine schonende Röstung ist besser als eine Heißluftröstung: Je länger die Bohnen der Hitze ausgesetzt sind, desto mehr Zeit haben sie, Säuren freizusetzen und komplexe Aromastoffe zu bilden. Daher ist eine längere Röstung unter geringerer Temperatur einer schnellen heißen vorzuziehen. Ein heller Röstgrad führt zu einem höheren Säuregehalt, während dunkel geröstete Bohnen einen geringeren Säureanteil aufweisen. Die verbleibenden Säuren werden zudem als „weicher“ und angenehmer empfunden als die Säure in ungerösteten Bohnen.
  • Die Dauer der Röstung beeinflusst den Geschmack: Je länger der Kaffee röstet, desto dunkler und herber/intensiver wird er im Geschmack. Eine leichte Röstung hingegen sorgt für einen fruchtigen Geschmack. Da die hellen Röstungen jedoch, wie bereits erwähnt, mehr Säure enthalten, sind dunkle Röstungen in der Regel besser verträglich.
  • Die Temperatur ist entscheidend: Die Temperatur bei der Röstung ist ein wichtiger Faktor für den Geschmack und das Aroma. Eine zu hohe Temperatur kann dazu führen, dass der Kaffee verbrannt schmeckt oder außen geröstet, aber innen noch zu roh ist.
  • Es gibt verschiedene Röstgrade: Röstgrade reichen von hell bis dunkel. Jeder Grad hat einen unterschiedlichen Geschmack und eignet sich für verschiedene Zubereitungsarten.
  • Röstmethode: Bei der industriellen Röstung unterscheidet man grundsätzlich zwei zwischen Röstmethoden, der Trommelröstung und der Heißluftröstung. Andere Methoden sind lediglich für geringe Mengen anwendbar und finden daher in Privathaushalten Anwendung. Dazu erfährst du später noch mehr.
  • Timing ist wichtig: Frisch gerösteter Kaffee schmeckt am besten, ist die Aromaverpackung einmal geöffnet, bleibt Kaffee nicht lange frisch und das Aroma verraucht schnell. Kaufe daher Kaffee lieber nur in Mengen, die du binnen weniger Wochen verbrauchen kannst. Wenn du Kaffee selbst röstest, dann auch besser in kleinen Mengen.

Wenn du diese Fakten berücksichtigt, wirst du sicherlich noch mehr Freude an deinem täglichen Kaffeegenuss haben!

Professionelle Kaffeeröstung im Überblick

Normalerweise werden zwei professionelle Kaffeeröstungen verwendet:

1. Trommelröstung

2. Heißluftröstung

Bei der Heißluftmethode werden die grünen Kaffeebohnen gleichmäßig mit sehr heißer Luft (rund 600 Grad Celsius) umströmt. Diese Methode eignet sich für sehr große Mengen an Bohnen und dauert nur wenige Minuten, aber die Bohnen haben wenig Zeit, komplexe Aromen zu entwickeln, Säure abzubauen und das Endprodukt hat entsprechend weniger Tiefe und Komplexität im Geschmack. In der Regel werden eher preisgünstige Sorten mit der Heißluftmethode geröstet.

Die Trommelröstung hingegen erfolgt in einem geschlossenen Behälter, der sich dreht und somit für eine gleichmäßige Röstung sorgt. Die Röstung erfolgt bei geringerer Hitze, dafür müssen die Bohnen länger geröstet werden. Diese Methode ist schonender und die Kaffeebohnen haben genügend Zeit ihre ganze Vielfalt an Aromen zu entfalten. Kaffee von Coffee Annan wird selbstverständlich mit der hochwertigen Trommelröstung geröstet.

So kannst du zuhause Kaffee selber rösten

Kaffeebohnen selbst rösten? Für viele Kaffeefans unvorstellbar, dabei ist es einfacher, als man glaubt und bringt einige Vorteile mit sich. Du hast volle Kontrolle über den Röstgrad und dadurch über den Geschmack deines Kaffees. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, um sich kreativ auszutoben und neue Geschmacksrichtungen zu entdecken.

Wir verraten dir, was du wissen musst, um zuhause deinen eigenen Kaffee zu rösten. Lass dich inspirieren und genieße bald deinen ganz persönlichen, frisch gerösteten Kaffee!

Egal welche Methode du probieren möchtest, du benötigst immer grüne, also rohe Kaffeebohnen. Diese erhältst du im ausgewählten Kaffeehandel oder online.

Röste immer nur so viele Bohnen, wie du in rund zwei Wochen verbrauchen wirst. Kaffee verliert nach dem Rösten schnell an Aroma. Zunächst solltest du die Bohnen gründlich waschen und trocknen lassen.

Kaffee rösten in der Pfanne oder im Wok

Gib die Bohnen in die heiße Pfanne und achte darauf, dass sie nicht übereinander liegen. Wichtig ist, dass du die Bohnen ständig bewegst, damit sie gleichmäßig geröstet werden. Nach einigen Minuten beginnen die Bohnen zu knacken. Der  “First Crack” - das Aufplatzen der Bohnen, gilt als Startpunkt der Aromabildung. Jetzt solltest du die Flamme etwas herunterdrehen und weiter rühren, bis die gewünschte Röstung erreicht ist.

Die Röstung in der Pfanne ist jedoch nicht wirklich zu empfehlen, da eine gleichmäßige Röstung nahezu unmöglich ist. Die folgenden Methoden sind besser für die Röstung von Kaffeebohnen geeignet.

Grüne Kaffeebohnen im Backofen rösten

Grüne Kaffeebohnen im Backofen rösten? Ja, das geht tatsächlich! Und es ist auch noch super einfach. Verteile die Bohnen gleichmäßig auf einem Backblech und schiebe es in den vorgeheizten Ofen (220℃). Jetzt heißt es warten und regelmäßig kontrollieren. Nach etwa 5 Minuten fangen die Bohnen an zu knacken und zu poppen - ein tolles Geräusch. Nach weiteren 5 Minuten sollten die Bohnen gewendet werden und dann nochmals 5 Minuten backen. Wenn die Bohnen eine schöne braune Farbe haben, nimmst du sie aus dem Ofen und lässt sie abkühlen.

Kaffeeröstung im Heimröster

Es gibt natürlich auch spezielle Geräte fürs Rösten von Kaffeebohnen zuhause. Auf dem Markt sind viele verschiedene Modelle von Kaffeeröstern erhältlich, deshalb ist es wichtig, dass man sich vorher informiert, welcher Röster am besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt. Ein guter Kaffeeröster für zuhause bietet nicht nur eine präzise Temperaturregulierung und -kontrolle, sondern auch Optionen wie die Möglichkeit des Timers und des automatischen Abschaltens für noch mehr Komfort beim Rösten.

Gewusst, wie: In der Popcornmaschine Kaffee selber rösten

Eine kreative Alternative zu teuren Heimröstern ist die Popcornmaschine, auch wenn das abenteuerlich klingt.  Die Popcornmaschine funktioniert ebenfalls mit Heißluft, die gleichmäßig im Behälter verteilt wird und ist so ideal für das Rösten von Kaffee geeignet. Einfach den rohen Kaffee in die Popcornmaschine geben und los geht’s! So kannst du deinen Kaffee ganz individuell und nach deinen Vorlieben rösten.

Vorteile des Röstens zuhause

Der größte Vorteil ist sicherlich das Geschmackserlebnis. Du kannst deinen Kaffee genauso rösten, wie es dir am besten schmeckt. Außerdem hast du die volle Kontrolle über den Röstgrad und kannst experimentieren, bis du deine perfekte Mischung gefunden hast. Auch das Aroma ist intensiver, da der Kaffee frisch geröstet ist. Stell dir mal vor, wie stolz du sein wirst, wenn du deinen FreundInnen eine selbst gerösteten Kaffee anbietest!

Nachteile des Röstens zuhause

Zum einen benötigst du eine gewisse Erfahrung und viel Fingerspitzengefühl, um den Kaffee perfekt zu rösten. Zum anderen sind die rohen, grünen Kaffeebohnen nicht immer einfach zu bekommen. Nur ausgewählte Kaffeehändler haben auch Rohkaffee im Sortiment.

FAQ

1. Kann Kaffee auch verbrennen?

Klar, wenn du die Kaffeebohnen zu lange oder zu heiß erhitzt oder nicht dafür sorgst, dass sie ständig in Bewegung sind, können Kaffeebohnen verbrennen. Der Geschmack leidet stark und unter Umständen sind die Bohnen nicht mehr genießbar.

2. Wie lange dauert die Kaffeeröstung?

Die Dauer der Röstung hängt vor allem von der Temperatur ab. Je heißer, desto schneller ist der Kaffee fertig geröstet. Da kann es leicht passieren, dass der Kaffee nicht genügend Zeit hat, seine ganzen Aromen zu entfalten; Säuren werden unzureichend abgebaut, und der Kaffee kann sauer oder bitter schmecken. Daher besser langsamer und schonend rösten.

3. Warum sollte man Kaffeebohnen nicht in der Pfanne rösten?

Bei der Pfannenröstung ist eine gleichmäßige Hitzeverteilung schwierig zu erreichen, daher sind Backofen oder spezielle Heißluftröstgeräte besser geeignet.

4. Wie lange sollten die Bohnen nach dem Rösten ruhen?

Das ist eine Frage, die viele Kaffeefans beschäftigt. Einige Kaffeesorten brauchen mehr Zeit, um ihre Geschmacksnoten zu entfalten, während andere schon kurz nach dem Rösten ihre Aromen zeigen. Also sei geduldig und probiere es aus, lass den Kaffee ruhen und sich entfalten, denn am Ende ist es dein Geschmack, der zählt.

Fazit

Kaffee rösten ist eine echte Kunst und hat einen riesigen Einfluss auf den Geschmack unseres geliebten Wachmachers. Wenn du also ein echter Kaffeefan bist, solltest du mal versuchen, dich selbst als RöstmeisterIn zu versuchen und verschiedene Röstgrade ausprobieren. Es gibt nichts Besseres als eine Tasse Kaffee, die genau deinem Geschmack entspricht! Perfekt gerösteten,  fair gehandelten Kaffee in größeren Mengen, der auch ganz ideal fürs Büro ist, findest du bei Coffee Annan. Probiere doch mal unseren Coffee Finder aus. Da findest du sicher deinen neuen Lieblingskaffee!

Wenn du noch mehr über die spannende Welt des Kaffees erfahren willst, lies doch auch weitere Artikel auf unserer Seite. Wir besprechen regelmäßig spannende Themen rund um unsere liebste Bohne.

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